http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/nachrufe/Der-Mann-mit-Hut-ist-nicht-mehr;art86198,1605553
http://www.dioezese-linz.at/portal/home/news/article/16736.html
Weiters möchte ich ein Interview zum lesen geben, daß Schöffmann Franz mit meinem Vater zum 60iger machte und das er in der Kirche vorgelesen hatte.
(Einleitung,
aus dem Gedächtnis)„Schreib einmal
etwas über mich“, bat er. Einen solchen Wunsch erfüllt man gerne.
Aber wie nähert man sich einem Menschen, der in gewaltigen Bildern
spricht? Und doch: Eines Abends, die untergehende Sonne taucht das
Atelier in zart orangefarbenes Licht, Musik von Antonio Vivaldi ist
zu hören, beginnt Franz Kohler zu erzählen. Und es ist, wie wenn
man ein wertvolles Buch in die Hand gedrückt bekäme, in dessen
handgeschriebenen Seiten man nach und nach blättern darf. Diese eine
Seite eines Vielseitigen erschien im Martinsblatt der Pfarre, 1997,
im Jahr seines 60. Geburtstages. Es war der Wunsch von Franz, dass
wir das hier und heute nochmals hören.
Franz
Kohler über Franz Kohler: Zu freigiebig, zu
gutmütig, vorsichtig. Dennoch fühle ich mich als freiester Mensch
in Gunskirchen, weil ich jedem ohne Rücksicht meine Meinung sage. Da
müssen mich meine Kinder und meine Frau manchmal zurückhalten. Ich
kann keinen süß anreden.
Franz
Kohler über Musik: Ich bilde mir ein, dass
ich jener Gunskirchner bin, der am meisten von der Musik versteht.
Musik ist ein Teil meines Lebens, ohne sie könnte ich nicht malen.
Manchmal kann ich aber auch keine Musik hören, weil sie nicht passen
würde.
Franz Kohler über Kunst: Kunst kommt von Können. Heutzutage ist es aber so, dass Können unwichtig ist. Alles Neue, jeder Aktionismus ist Kunst, das kommt von der Unsicherheit der Mensehen. Alles überschlägt sich. Kunst wird heute vielfach nicht mehr von Künstlern gemacht, sondern von Aussteller-Lobbys und Medien. Und keiner traut sich dagegen etwas zu sagen. Ginge es beim Kochen so zu wie in der Kunst, müssten diese Herren und Damen panierte Reißnägel essen. Aber, sollen diese Leute glücklich werden damit...
Für mich ist in der Kunst vielfach die Harmonie verlorengegangen, da steckt ein Haufen Feigheit dahinter. Eines ist sicher: Kunst ist kein Experiment, es gibt keinen Fortschritt in der Kunst, ebenso wenig wie es einen Fortschritt in der Sexualität gibt. Es gibt nur verschiedene Wege, um Kunst auf die Beine zu stellen.
Alles
bleibt gleich – wie das Ewige, wie die Beziehung von Mann und Frau.
Kunst ist das, was
bestehen
bleibt und weiterlebt. Mozart zum Beispiel überdauert alles. Das ist
das Große an der Kunst.
Franz
Kohler über seine Kunst: Die romanische
Kunst ist für mich das höchste der Gefühle, dann kommt die
Renaissance. Mir geht es bei meinen Werken um diese Harmonie, diese
Ästhetik,
das Geborgensein – ausgedrückt mit Kreisbewegungen und
Geschlossenheit. Denn ich bin kein Wilder, der in der Gegend
umherflippt. Ich bin vielschichtig, vom Inhalt her als
auch von der Technik. lch habe noch viel vor und
will noch lange arbeiten.
Franz
Kohler über Talent: Eine Gnade Gottes. Das
fängt bei der Hausfrau an, die das beste Essen kocht.
Franz
Kohler über Familie: Sie ist das Wichtigste
für mich, da fühle ich mich am wohlsten. Einer der schönsten
Augenblicke im Leben ist für mich, wenn ich mit der Familie im Wald
oder auf einer Wiese spazieren gehe, da kann ich lange davon zehren.
Franz
Kohler über Freunde: Ich habe nicht viele
ich bin schon x-mal gelegt und ausgenutzt worden. Ich habe oft
gemeint, ich hätte Freunde. Heute weiß ich, dass ich keinen
richtigen Freund habe.
Franz
Kohler über den Glauben: Wenn ich den nicht
hätte, ginge ich zugrunde ...
Franz
Kohler über Gott: Der Herrgott ist für mich
alles. Er ist mein Freund. Vor dem buckle ich nicht, zu ihm
gehe ich frei hin. Und wenn ich mir diesen Planet
Erde, die Schöpfung ansehe, ist das das größte Wunder für mich.
Da weiß ich, dass der Herrgott für mich da ist.
Nachsatz: Sonnenblume und Schneerose sind übrigens die schönsten Blumen der Schöpfung.
Nachsatz: Sonnenblume und Schneerose sind übrigens die schönsten Blumen der Schöpfung.
Diese Schneerosen sind vor wenigen Tagen aufgeblüht.
Nicht
mehr vorgelesen, in der Emotion übersehen ;-(
Franz Kohler über die Zeit: Für mich ist fast jede Stunde, jeder Tag, jede Jahreszeit etwas Wunderbares, am schönsten die Advent- und Weihnachtszeit, da rücken die Menschen näher zusammen, da spürt man Geborgenheit.
Franz Kohler über die Zeit: Für mich ist fast jede Stunde, jeder Tag, jede Jahreszeit etwas Wunderbares, am schönsten die Advent- und Weihnachtszeit, da rücken die Menschen näher zusammen, da spürt man Geborgenheit.
Franz
Kohler über Zeitdruck: Wenn mir jemand Zeit
lässt, entsteht nichts. Meine schönsten und wertvollsten
Werke entstehen unter größtem Druck. Da ist Spontaneität da. Ich
arbeite viel in der Nacht, da habe ich Ruhe. Ich hasse es, wenn ich
gestört werde – das kann sogar das Essen
sein.
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