Montag, 7. November 2016

Ausgezeichnet - Klemens Brosch PreisträgerInnen

Am Dienstag 8.November um 18 Uhr Gespräch mit den Künsterinnen und dem Künstler

Ausstellungsdoku Klara Kohler:











2015 Klara Kohler
Klara Kohler ist unter anderem für ihre raumfüllenden Aschezeichnungen bekannt, die sie in einer laufenden Serie unter dem Titel ‚Flügelschlag‘ nunmehr fragmentarisch sichtbar macht. Sie wendet dabei die altmeisterliche Aufstaubtechnik der Freskomalerei an, wobei die Originalzeichnung mittels eines einfachen Staubbeutels übertragen wird.
Ursprünglich nur als Vorzeichnung angewendet, erhält die auf dem Malgrund verbleibende Spur bei Klara Kohler den Status einer bleibenden Zeichnung. Diese steht nicht nur für das Wiederaufleben einer alten Technik, sondern spielt auch in der Motivwahl auf den Aspekt der Vergänglichkeit an. Das Medium der Zeichnung Kohlers ist Asche.

Dieser Aspekt erhält eine Fortführung indem Kohler die Originalzeichnung für die Serie „Flügelschlag“ in Plexiglaskuben konserviert und ihnen den Status eines eigenen Kunstwerkes einräumt. Erstmals realisierte sie diese Arbeit im Rahmen der Ausstellungsreihe ‚Noli me tangere‘, (Galerie der Stadt Salzburg), die sie in Zusammenarbeit mit Franz Frauenlob gestaltet.
Dieser Schritt wirft nun die Frage nach der Bedeutung des Originals auf, indem sie sowohl die Zeichnung selbst als auch das Aufgepauste in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung stellt.
Der Werktitel „noli me tangere“ (berühre mich nicht), spielt auf den an Maria Magdalena gerichteten Ausspruch Jesu nach seiner Auferstehung an. Die künstlerische Interpretation dieser biblischen Begegnungsszene hat eine lange Tradition und steht für den Versuch, eine Aussage zu existenziellen Fragen des menschlichen Lebens zu entwickeln.
Für Klara Kohler versinnbildlichen Vorzeichnung und Zeichnung auch das Verhältnis von Schöpfung und Vergänglichkeit. 

(Dr.in Inga Kleinknecht; Kuratorin Landesgalerie Linz)

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