Montag, 25. Januar 2021

Noli me tangere - V


 

Herzliche Einladung


NOLI ME TANGERE


Rauminstallation

Performance – Malerei – Zeichnung


KLARA KOHLER

FRANZ FRAUENLOB


Ein Ausstellungsprojekt im Rahmen des Kulturprogrammes ‚VERBUNDEN‘

Pfarre St. Franziskus – Wels


Kuratiert von Elisabeth Reichmayr und Anton A. Achleitner


VERANSTALTUNGEN IM RAHMEN DER AUSSTELLUNG


INTERVENTION I ‚bedenke MENSCH‘


ERÖFFNUNG 17.2. 2021 19:00 Uhr

im Rahmen des Gottesdienstes am Aschermittwoch

Musik Septakkord

Einführung Günther Jäger


Klara Kohler und Franz Frauenlob werden sich am Wochenende vor der Eröffnung im und vor dem Flüchtlingszelt im Garten der Begegnung der Pfarrkirche St. Franziskus aufhalten.

Interessierte Personen sind zum Gespräch mit den Künstlern eingeladen.

SA. 13.2. und SO. 14.2 jeweils zwischen 10 Uhr und 24 Uhr


INTERVENTION II ‚WEG = ORT‘


PERFORMANCE FR. 3.4. 2021 14:30 Uhr

Einführung Günther Jäger

Dauer der Veranstaltung bis 16:30 Uhr.

Um pünktliches Erscheinen wird gebeten.


Der zweite Teil des Projektes ‚WEG=ORT‘ von Franz Frauenlob orientiert sich inhaltlich an der Tradition des Kreuzweges. In Erinnerung an das Martyrium des Jesus v. Nazareth setzt sich der Künstler in seiner Performance mit der Opferthematik und ihrer Bedeutung für die religiöse Tradition auseinander.


INTERVENTION III ‚Parochie‘ (Aufenthalt des Fremden)


Der dritte Teil des Projektes beginnt am Do. 8.4. mit der partiellen Auslegung des Kirchenbodens mit Teppichen unterschiedlicher Knüpfertraditionen und Herkunftsländer. Interessierte Personen aus dem Umfeld der Pfarre sind eingeladen an der Intervention teilzunehmen und einen Teppich aus dem eigenen Fundus beizusteuern!


KLANGRAUM ACT 05 SO.11.4. 2021 11:30 Uhr


Ariane Haering Klavier

Franziska Strohmayr Geige

Jürgen Peer Gitarre - Tontechnik

Franz Frauenlob Text


Aufgrund der derzeitigen Situation kann es zu Terminänderungen kommen!

Informationen dazu unter www.stfranziskus - tel 07242 /64 866

 


Klara Kohler – Franz Frauenlob

NOLI ME TANGERE

2021

Kirche des hl. Franziskus – Wels


Die medienübergreifende Ausstellungsreihe ‚Noli me tangere‘ beschreitet einen Weg der kontinuierlichen Entwicklung einer Narration, indem wir die grundlegenden Themen und Inhalte unserer Arbeit immer wieder aufgreifen und in anderen Zusammenhängen und Räumen interpretieren. Ursprünglich von 'klassischen' Arbeitstechniken herkommend, (Klara Kohler – Zeichnung und div. Drucktechniken, Franz Frauenlob – Skulptur, Objekt und Installation), führt unsere Arbeitsweise fast zwangsläufig zu einer Überschreitung der angestammten Form hin zu raumgreifenden Gestaltungen, wobei unterschiedliche Ausdrucksformen, Techniken und Materialien zum Einsatz kommen.

'Noli me tangere' ist ein Versuch, durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Kunstformen eine Aussage zu grundlegenden Fragen des Lebens und der künstlerischen Arbeit zu entwickeln.

Zitat Otto Brusatti: 'Wie machen Sie Kunst in Zeiten wie diesen?'


Projektbeschreibung


Das Projekt für die Kirche des hl. Franziskus sieht im Zeitraum zwischen Aschermittwoch (17. Feb.), dem Beginn der Fastenzeit und dem Pfingstfest (SA. 22. 5 – MO. 24.5.) drei künstlerische Interventionen vor. Mit Einverständnis der kuratorischen Leitung des Projektes wird der Titel unseres seit 2015 laufenden Projektes übernommen. ‚Noli me tangere‘ steht somit in einem interessanten Spannungsfeld zum Jahresthema der Pfarre St. Franziskus, welche ihre sonstigen kulturellen Aktivitäten in diesem Jahr unter dem Motto ‚VERBINDUNGEN‘ programmiert hat.


INTERVENTION I ‚bedenke MENSCH‘

beginnt am SA. 13.2., dem Wochenende vor dem Aschermittwoch.

Wir nehmen die Einladung an, sich vor und im Flüchtlingszelt aufzuhalten und Fühlung aufzunehmen mit der Situation der Kriegsflüchtlinge in den griechischen Auffanglagern. Die Präsenz des Flüchtlingszeltes im Garten der Pfarrkirche St. Franziskus, zum

Zeitpunkt unseres ersten Gesprächstermins vor Ort, vermittelte uns die unsagbare Tristesse eines Lebens unter solchen Bedingungen und war gleichzeitig das unerwartete franziskanische Moment an diesem feuchtkalten Wintertag.

So verbindet sich unsere Auseinandersetzung in paradoxer Weise mit der derzeit stattfindenden humanitären Katastrophe auf europäischen Boden, das vollkommene politische Scheitern in der Bewältigung dieser Situation und dem radikalen Bekenntnis des heiligen Franz von Assisi zu einem Leben in absoluter Armut. In der Verschränkung dieser beiden Aspekte liegt für uns die Dringlichkeit der Auseinandersetzung.

Während unserer Anwesenheit vor Ort laden wir alle interessierten Personen zum Gespräch ein!

Das Wochenende der Begegnung findet mit der Errichtung einer Schwitzhütte seinen Höhepunkt. Franz Frauenlob wird seinen Aufenthalt im Zelt mit dem Reinigungsritual beenden, das die Fastenzeit einleitet.

Im Anschluß daran wird das Zelt und sämtliche Gerätschaften des Prozeßes im Kirchenraum positioniert. An der Glasfront, mit Blick aus dem Sakralraum in den Garten, wird das große dreiteilige, in der Tradition des Fastentuches gehaltene Werk von Klara Kohler aufgezogen. Klara Kohlers Zeichnung (Größe 4M x 3M), ist in der trad. Aufstaubtechnik ausgeführt und zeigt eine freie Interpretation des Christophorus - Themas. Der hl. Christophorus gilt als Wegbegleiter in turbulenten Zeiten, als Patron der Reisenden und wurde über Jahrhunderte von Sterbenden als Begleiter angerufen.

Intervention I endet mit dem Abbau des Environments im Kirchenraum am FR. 12. März.


INTERVENTION II ‚WEG = ORT‘


Der zweite Teil des Projektes beginnt mit dem Aufbau der Skulptur ‚WEG=ORT‘ von Franz Frauenlob am 19. März. Dieses Werk bemißt eine Länge von 10 Meter und orientiert sich inhaltlich an der Tradition des Kreuzweges. In Erinnerung an das Martyrium des Jesus v. Nazareth setzt sich der Künstler in seiner Performance mit der Opferthematik und ihrer Bedeutung für die religiöse Tradition auseinander. Die Skulptur wird dabei in einem Durchgang (Dauer etwa 30 -40 min.) vom Künstler verändert, wobei er entlang eines Stationenweges symbolische Handlungen durchführt (FR. 2.4. 14:30)

Intervention II endet mit dem auf die Performance folgenden Karfreitags-Gottesdienst.

Der Abbau der Skulptur erfolgt noch vor der Osternacht.


Klara Kohlers Fastentuch wird im Zuge der Osternacht abgenommen.


INTERVENTION III ‚PAROCHIE (Aufenthalt des Fremden)‘


beginnt in der Woche nach Ostern am Do. 8.4. mit der Auslegung des Kirchenbodens mit Teppichen unterschiedlicher Knüpfertraditionen und Herkunftsländer. Der Betonboden soll dabei über eine Fläche von etwa 100M², wenn möglich mehrschichtig bedeckt werden.

Das textile Feld im Zentrum des Kirchenraumes wird an beiden Längsseiten (etwa 8-10 M Länge)durch fahnenartige Malereien begrenzt. Geplant sind 12 Arbeiten (Länge ca.3,5 M x 1M Breite), je sechs an beiden Seiten, die an den Fahrgestellen der Beschattungsanlagen im oberen Bereich montiert werden sollen. Je nach Stellung der Beschattungselemente wird in den kommenden Wochen ein Innenbezirk unterschiedlicher Größe im Kirchenraum entstehen, der eine von handgefertigten Oberflächen und Farben, insgesamt von Naturmaterialien geprägte Atmosphäre entwickelt.

Interessierten Personen aus dem Umfeld der Pfarre sind eingeladen an der Intervention teilzunehmen und einen Teppich aus dem eigenen Fundus beizusteuern!

Am Sonntag den 11. April, dem weißen Sonntag, wird nach dem Gottesdienst ein Konzert stattfinden.

In Zusammenarbeit mit Franz Frauenlob vereint Klangraum Act 05 die Musikerinnen Franziska Strohmayr (Geige), Ariane Haering (Klavier) und den Gitarristen und Tontechniker Jürgen Peer zu einem Ensemble, das wie schon im vergangenen Jahr eine eigens für diesen Moment einstudiertes Klangereignis mit Texten präsentieren wird.



                                                                                              Foto:Zalavari Peter

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen